Das wollen wir verhindern:

Das wollen wir verhindern:

Die Aktivitäten:

Die chronologische Auflistung der Aktionen und Termine - aktuelle Blogeinträge sind weiter unten aufgeführt!

09.07.2013 13.00 Uhr: Dr. U. Kleemann stellt Umweltministerin U. Höfken den ausgehandelten Kompromiss in der Freusburger Mühle vor.

06.05. 2013 18:00 großer Ratssaal Verbandsgemeinde Kirchen (Rathaus hinter der Sparkasse über der Postfiliale) öffentliche Vorstellung eines Kompromissvorschlages Der ist erfolgt, siehe Blogeintrag

06.03.2013 Vorstellung der Planungsvorschläge der SGD-Nord im Rahmen eines kleinen Runden in Kirchen. Dabei wurde eine "Aachener Variante" vorgestellt, die die Zeug zu einem Kompromiss hätte. Siehe weiter unten im Blog.

18.09.12 Treffen der BI mit dem Fraktionssprechern des Stadtrates Kirchen. Gemeinsam wurde überlegt, wie die Durchsetzung des Erhaltes des Siegwehres gestaltet werden kann. Wir wollen versuchen, dass sich Lokal-, Landes- und Bundespolitiker ALLER Parteien zusammensetzen und mit Umwelt- und Wirtschaftsministerium auf rein sachlicher Ebene eine politische Lösung erwirken. Die SGD-Nord als Behörde sollte ihr Gesicht wahren dürfen. Hier wird durchaus auch von der BI anerkannt, dass es als Behörde nicht einfach ist, im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit zu stehen. Aber dennoch kommt man an den Tatsachen nicht vorbei. Die BI hat ein gesetzeskonformes Konzept erstellt, wo das Siegwehr erhalten bleiben kann und dem Umwelt- und Naturschutz entsprochen wird.

14.09.12Der Gutachter der BI nimmt ausführlich zur Presserklärung des BUND Altenkirchen Stellung. Widerlegt Punkt für Punkt die fachlich falschen Kommentare und Erwiderungen. Diese Stellungnahme geht an die entsprechenden Fachbehörden, Presse und Parteien.

20.08.12 Die Kreisgruppe des BUND Altenkirchen geht 8 Monate nach Erhalt des BI Gutachten mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit. Der Inhalt der Presseerklärung war leider genau so zu befürchten! Die Tatsachen werden kunterbunt verdreht und wieder einmal offenbart sich der BUND Altenkirchen in bekannter Selbstherrlichkeit als alleiniger Hüter des Umweltschutz und Beurteilung von gut und böse. Die in dem Wortlaut zu Tage tretende irrationale Abneigung gegen eine ökologische Energiegewinnung durch Wasserkraft ist schon extrem auffällig.

26.06.12 Die SGD-Nord antwortet auf die Stadtratsresolution. (siehe unten) Im September 2012 möchte sie erneut ihre Vorschläge darstellen, evtl. aber gibt es vorher eine Einigung am runden Tisch...

23.05.12 Besuch des Siegforum in der Siegerlandhalle, wo RLP und NRW über den Fortgang der Umsetzung der WRRL berichteten und erstmals die SGD-Nord öffentlich zugegeben hat, dass das Siegwehr durchgängig ist, aber „optimiert“ werden muss. Eine lautstarke Frau Emmert vom BUND Altenkirchen drängt aufs Tempo der konsequenten Umsetzung und schnellst möglichen Abriss aller Siegwehre, und spricht immer wieder von einer breiten Bürgerbeteiligung, erstaunlicherweise mit dem Selbstverständnis dass nur der BUND eine Bürgerbeteiligung sein kann, nicht das Votum der BI, einer Stadtratsresolution, der Einsatz von Lokalpolitiker oder anderer Menschen. Der BUND hat hier die richtige Meinung fest im Griff! Ein fragwürdiges und auch gefährliches Demokratieverständnis.

22.05.12 In einen Brief der Stadt Kirchen erhalten wir die Information, das nach Aussage der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesdenkmalpflege Mainz, als zuständige Denkmalfachbehörde bereits 2011 gegenüber der SGD Nord „die Beseitigung der Mühlenwehre in Freusburg eine erhebliche Beeinträchtigung des Kulturdenkmals darstellt“ Das hat man seitens der SGD-Nord der BI gegenüber aber genau anders dargestellt! Soviel zum Thema Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander.

12.05.12 Informationsstand am Maimarkt in der Freusburgermühle und Übergabe der Resolution durch Bürgermeister Müller an den Fraktionssprecher der SPD im Landtag H. Hering.

10.05.12 einstimmige Verabschiedung der Resolution des Stadtrates Kirchen gegen den Abriss des Siegwehres.

19.04.12Gemeinsamer Termin der SPD-Fraktion mit A. Hundhausen und 5 Fraktionsmitglieder/Innen. Erörterung der aktuellen Situation und dem weiteren strategischen Vorgehen, gemeinsam das Siegwehr zu erhalten. Die SPD beteiligt sich sehr kreativ im Bemühen, die Interessen der Region durchzusetzen.

15.04.12 Herr May von der SGD Nord droht der Bürgerinitiative mit der Möglichkeit eines Bußgeldes, da der Einbau eines Geschwemselabweisers in die Sieg eine Ordnungswidrigkeit darstellt und nur die SGD Nord das Siegwehr sauber halten darf. (Würden sie denn es mal tun...)

14.04.12Lokaltermin in der Freusburger Mühle und an beiden Siegwehren mit dem Gewässerbiologen und stellv. FDP Bezirksvorsitzenden PD. Dr. J. Koop, dem FDP Ortsverbandsvorsitzenden H.-R. Stettner und dem FDP Kreisvorsitzenden Dr. A. Bittersohl. Nach Begehung, Information und Diskussion wurde fest-gestellt, dass hier vor Ort unbedingt gemeinsam alle unterschiedlichen Interessen (u.a. Denkmalschutz, Wasserkraft, Fischdurchgängigkeit) betrachtet und aus-geglichen werden müssen und dass dabei gleichzeitig auch die ökologische Durchgängigkeit herstellbar ist. Dazu haben die Vorschläge und Vorstellungen der Bürgerinitiative zur Lösung des Fischaufstieges echte Substanz. Die Funktionsfähigkeit dieser Vorschläge und Alternativen werden durch das vorliegende Gutachten untermauert. Die genannten Lösungen bringen die Interessen der Menschen vor Ort in Einklang mit der Herstellung der Durchgängigkeit.

24.03.12Die BI säubert die Fischtreppe von Müll und Treibholz was die SGD-Nord, die dafür verantwortlich wäre, in all den Jahren noch nie gemacht hat

17.03.12Die BI befestigt einen Fichtenstamm schräg vor der Fischtreppe als Geschwämmselabweiser , damit die Fischtreppe nicht von Treibgut verstopft und auch funktionieren kann. Daneben versorgt der Kraftwerksbetreiber seit einigen Wochen die Fischtreppe freiwillig mit zusätzlichen Wassermengen.

06.03.12Der Stadtrat vertagt die Verabschiedung der Resolution für den Erhalt des Siegwehres, da Unklarheiten bzgl. Rückbau (vermuten einige irrtümlicherweise einer Absenkung von nur 50 cm , faktisch beschlossen sind aber mindestens 110 cm = subtotaler Abriss). Die Parteien wollen sich nochmals intern beraten und kundig machen.
03.03.12Frau Umweltministerin Höfken, bestätigt den Eingang des Gutachtens, welches wir am 22.12.11 losgeschickt hatten und begrüßt es, dass nun zügig die weiteren gemeinsamen Planungen mit der wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Bewertung der Varianten beginnen kann.

16.01.12Einweisung der Ingenieurbüros zum Gutachten, Vorstellung des Gutachtens der Bürgerinitiative, mit Darstellung des Erhalts des Siegwehrs unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben. Ort: kleiner Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Kirchen, Teilnehmer: SGD-Nord (mit Herrn R.May und Herrn G.Wieber), Herr F.Straubinger als Sprecher der Siegfischereigenossenschaft, Herr V. Thielmann als Sprecher der BI, Herr F. Schmidt als Wasserkaftwerksbetreiber, Herr R.J. Gäbler vom Planungsbüro und Frau U. Stüsser als Biologin, die Beauftragen der SGD-Nord zur weiteren Planung des Abrisses.

22.12.11Das Gutachten der BI, welches ein integriertes Konzept zur Durchgängigkeit am Siegbogen im Bereich der Freusburger Mühle liefert, geht an die Umweltministerin U. Höfken.

27.10.11gemeinsames Gespräch mit der SGD Nord (3 Vertreter), Herr Straubinger vom Blauen Tisch Sieg / Sprecher der Siegfischereigenossenschaft, H.J. Thomas und F. Schmidt als Besitzer der Wasserkraftanlage und V. Thielmann als Sprecher der BI. Das Gespräch ging über 4 Stunden, ruhig und offen, aber die SGD-Nord hat klar die Grenzen aufgezeigt. Sie bestimmt die Gutachter und. Planungsaufträge, Herr Schmidt darf Vorschläge machen. Aber an der Freusburger Mühle ist es für die SGD-Nord undenkbar, dass das Wehr nicht mindestens um 110 cm abgerissen wird. Das heißt: vorab ist es schon klar, dass das Wehr um mindestens 110 cm abgesenkt wird.

12.09.11Die SGD-Nord stellte mit 8 Mitarbeitern im Bürgerhaus Freusburg ca. 200 Interessierten die alten Ergebnisse vor, aber kein neues Gutachten. Es wurde auf Untersuchungen der Jahre 2005 und das bekannte Gutachten von 2010 verwiesen, unter der peinlichen Wahrheit, dass die SGD-Nord es bis heute versäumt hat, für die Fischtreppe Wasser einzufordern. Die Diskussion verlief unter der Leitung der SGD-Nord natürlich nicht ausgewogen und sachlich, sondern in erwarteter Absicht, hier die eigenen Versäumnisse zu verschleiern und die Bürgerinitiative gegen die Energiegewinnung durch ökologisch saubere Wasserkraft aufzubringen.

24.08.11Die SWR-Sendung Reiss&Leute in der Freusburger Mühle. Über 200 Menschen verfolgten zusammen mit den Lokalpolitiker aller Fraktionen, Bürgermeister und der Bundestagsabgeordneten Frau Sabine Bätzing die Live-Diskussion

28.07.11Vorstellung des Konzeptes der FDP (u.a. H.A. Baukhage Minister a.D., Dr. A. Bittersohl, R. Stettner u.a.) am Siegwehr.

05.07.11Übergabe der weiterer 250 Unterschriften und 300 Postkarten an Frau Sabine Bätzing über das SPD Kreisverbandsbüro Betzdorf und Herrn A. Hundhausen zur Weiterleitung an die Umweltministerin in Mainz.

21.06.11Treffen und Diskussion mit dem Ortsverbandes Betzdorf/Kirchen der Bündnisgrünen zum Thema Siegwehr. Übergabe von 300 Unterschriften und ca. 250 Postkarten an die Landtagsabgeordnete Anne Neuhof. Die Unterschriftenliste und Postkarten werden durch Frau A. Neuhof an die Umweltministerin Frau U. Höfken mit der Infomappe übergeben.

06.06.11 Teilnahme am BUND Stammtisch in Kirchen zum Thema: „Die Siegwehre der Freusburger Mühle“ und Lokaltermin an der Freusburger Mühle

03.06.11 Lokaltermin mit Frau S. Bätzing (MdB) der Bundestagsabgeordneten der SPD zusammen mit M. Weller u. A. Hundhausen an beiden Siegwehren der Freusburger Mühle. Die SPD signalisiert konstruktive Unterstützung

13.05.11 Start der Bürgerinitiative mit einem Informationsstand am Maimarkt in der Freusburger Mühle. Darstellung der Sachlage in vielen Gesprächen mit Bürger und Bürgerinnen. Erörterung der alternativen Konzepte mit den Lokalpolitiker der einzelnen Parteien. Informationsaustausch u.a. mit Frau Anne Neuhof, der Landtagsabgeordneten der Grünen in Mainz. Beginn der Unterschriftenaktion und der Postkartenaktion. Bislang wurden mehr als 600 Postkarten ausgefüllt und über 650 Unterschriften gegen den Abriss gesammelt.

Samstag, 25. August 2012

Die Antwort der BI auf die Presseerklärung der Kreisgruppe Altenkirchen des BUND.



Die Stellungnahme des BUND zum Gutachten der BI stellt die Wahrheit auf den Kopf
Eine Erwiderung der Bürgerinitiative zur Pressemitteilung des BUND Kreisgruppe Altenkirchen

Zunächst ist richtigzustellen, dass sich hier nicht nur ein paar Anwohner der Freusburger Mühle wehren, sondern eine Bürgerinitiative (BI). Diese besteht aus weit über 1000 Unterstützern, sowie Politikern aller Parteien, welche das Anliegen mittragen.

Diese Bürgerinitiative, ist das, was laut der Umweltministerin Frau Höfken, unter einer „breiten Bürgerbeteiligung“ bei den Renaturierungsbemühungen zu verstehen ist und nicht die extremen Positionen einzelner, wie zum Beispiel die einer Frau Emmert oder eines Herrn Lichte und weniger anderer BUND-Aktivisten.

Weiter mit ein paar Fakten:
1. Die Durchgängigkeit der Sieg, sowie der Wunsch nach einer Passierbarkeit des oberen Wehres, ist natürlich auch von der BI explizit gewünscht und genau dies wird mit dem Vorschlag des Gutachtens der BI erreicht – und zwar weit naturnäher und besser auf die Bedürfnisse von Lachs und anderen Fischarten abstimmbar als an Bereichen, die der BUND anderswo an der Sieg als ausreichend durchgängig ansieht. Der Gutachter ist zudem ein anerkannter Fachmann in Bezug auf  Renatu­rierungen von Gewässern im Raum Münster, Dortmund, Coesfeld und Warendorf und kein eingekaufter Mr. Nobody, wie es der BUND gerne darstellt.
2. Es wird nie eine 100%tige naturnahe Rückgestaltung der Sieg geben. Die Gesetze auf Grundlage der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sprechen ebenfalls nur von dem Ziel einer guten (nicht perfekten) Wasserqualität. Die Sieg ist durch Menschenhand unwiederbringlich zerstört und denaturiert worden. Sie wurde in einen starren Kanal gepresst, mit Stützmauern für Straßen eingezwängt, in Betzdorf teilweise übertunnelt, mit Rasengittersteinen in Beton gepflastert und im Siegerland mit Schwermetallen belastet... Dies aufzuzeigen ist kein Versuch der Abwertung der Ziele des Naturschutzes und der Wasserrahmenrichtlinie, sondern die Darstellung der Realität. Nach Umsetzung des Konzeptes der BI wäre die Sieg im Bereich der Freusburger Mühle ihrem ursprünglichen Bild so nahe, wie an kaum einer anderen Stelle.
Es ist unverständlich, warum dem BUND im Bereich der Übertunnelung der Sieg in Betzdorf die lineare Durchgängigkeit genügt und auch die Rasengittersteine in Beton akzeptiert werden, aber im Bereich der Freusburger Mühle eine hundertprozentige Optimierung gefordert wird. Wer wie der BUND so extrem mit zweierlei Maß misst kann an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert sein.
3. Das Siegwehr an der Freusburger Mühle ist durchgängig (von der SGD Nord im Siegforum im Juni 2012 in Siegen so vorgestellt). Natürlich sind immer noch weitere Verbesserungen möglich. Ein Haus, was vor 10 Jahren optimal isoliert war, ist heute nicht mehr Stand der Technik, aber es würde deshalb niemals abgerissen. Auch hier gilt es die Verhältnismäßigkeit zu wahren, denn das Geld wächst nicht im Wasser, sondern muss vom Steuerzahler aufgebracht werden. 
4. Der Wunsch des BUND Altenkirchen nach einer Reduktion des Staulänge auf 25% bedeutet nach dem Gutachten der SGD Nord einen Abriss von 160 cm, damit wäre das Wehr komplett abgerissen! Es verbliebe nur noch gummistiefelhohes Wasser und dafür müssen aber sicher noch mal 300 000 € investiert werden. Von den 600 000 DM, die 1998 die für die Fischtreppe ausgegeben wurden, ganz zu schweigen.
5. Die ausgeprägte Abneigung gegen eine naturnahe Wasserkraft beim BUND ist für einen umweltbewussten Bürger nicht nachvollziehbar. Die Begründung, die Wasserkraft spiele in Bezug auf die Gesamtmenge der ökologischen Energiegewinnung keine Rolle, ist falsch. Genauso falsch, wie die Behauptung, ein einzelnes Solardach, ein einzelnes Windrad, ein einziges KWh-Stromersparnis mache in Bezug auf den Gesamtklimaschutz keinen Sinn. Natürlich ist es global gesehen auch völlig unsinnig ein einzelnes Schwarzstorchennest den Hatzfeldchen Wäldern zu schützen, aber trotzdem wurde zu Recht Rücksicht darauf genommen (zumindest meistens). Das Ganze ist immer die Summe aus vielen kleinen Dingen. 
7. Die Freusburger Mühle ist in ihrem Gesamtensemble denkmalgeschützt, dazu zählt, nach Auskunft der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Mainz, auch die davorliegende aufgestaute Wasserfläche. 
Dies gilt es zu respektieren und zu schützen auch wenn der BUND und die SGD Nord dies anders sehen möchten. Sollten sich die radikalen Forderungen des BUND durchsetzten ginge dieses kleine Stück Paradies im nördlichen Rheinland-Pfalz verloren. Zudem misst der BUND auch hier wieder mit zweierlei Maß: Das im Gutachten der BI genannte, denkmalgeschützte Wasserkraftwerk Raffelberg an Ruhr bei Mülheim wird respektiert, beim Kraftwerk Freusburg, das gleich alt ist, wird eine Denkmalschutzwürdigkeit verneint, unter dem Motto: Das nicht sein kann, was nicht sein darf…..
8. In der Tat stellt das Gutachten der BI gewisse Anforderungen an Vorstellungskraft und -willen des BUND. Es werden die Bedingungen der Wasserrahmenrichtlinie, sowie die gesetzlichen Vorgaben eingehalten und auch sogenannte Mindestwassserbetrachtungen gemacht. Es gibt eine Bestätigung durch einen habilitierten Gewässerbiologen, welcher die Nutzung des Mühlgrabens als Aufstiegshilfe für die Fische und als biologisch hochwertiges Gewässer bestätigt hat. Der Mühlgraben ist biologisch hochwertiger als viele Kilometer zerstörtes Sieggewässer.

Zusammenfassend:
Die Stellungnahme der Kreisgruppe Altenkirchen des BUND zum Gutachten der BI liegt nun vor – und offenbart abseits der inhaltlichen Auseinandersetzung ein fragwürdiges Selbst- und Gesellschaftsverständnis:
Der BUND, beginnend 1975 mit geachteten Persönlichkeiten wie Horst Stern, Prof. Bernhard Grzimek, Dr. Herbert Gruhl u.a. Im Kreis Altenkirchen versteht sich der BUND mittlerweile leider als eine über dem Bürger stehende Aufsichtsbehörde für Umwelt und Durchsetzung radikalökologischer Utopien.
In den sieben Monaten zwischen Gutachten und Stellungnahme gab es keine örtlichen Diskussionen, keine Rückfragen beim Büro U Plan sowie nahezu keine Gespräche im Alltag und auch keine Telefonate. Selbst das Angebot am Maimarkt in der Freusburger Mühle einem gemeinsamen Stand mit BI und BUND zu gestalten wurde ignoriert. Erst nach dem Maimarkt kam man auf mich, als Sprecher der BI zu.
Ein Anliegen vieler Bürger wird – weil schwarz-weiß-Denken ja so einfach ist – auf einen Konflikt BUND – Wasserkraft versimpelt. In der Tat, da muss der BUND mit niemand sprechen, hat er doch stets die »richtigen« Lösungen und lässt andere Meinungen, Denk- und Lösungsansätze per se nicht gelten. So lässt der BUND auch keinen Zweifel, dass die Wasserkraft (vor oder noch hinter der Atomkraft?) grundsätzlich verdammenswert ist. Entsprechend sieht auch die Auseinandersetzung mit dem Gutachten der BI aus.
Immerhin – gelesen wurde das Gutachten. Aber wie nicht anders zu erwarten: Wo immer in einer, zugegebener Maßen schwierigen und komplexen Problemstellung, pragmatische und insbesondere alle Seiten bedenkende Lösungen entwickelt werden, hat der BUND nur destruktive Maximalforderungen. Wo immer die Durchgängigkeit hergestellt wird, fällt dem BUND eine Forderung ein, die er gerne zusätzlich hätte, um seine Maximalposition nicht aufgeben zu müssen. Und noch besser: Wo der BUND negative Auswirkungen der eigenen Forderungen erkennen muss, wie bei der erhöhten Erosion in der Sieg nach einem etwaigen Abriss des Jung’schen Wehres, behilft man sich mit Wunschvorstellungen wie der Aufweitung des Siegprofils, wohl wissend, dass hierfür gar keine Flächen verfügbar sind, es sein denn, man verschmälert die Bundesstraße….
Das bedeutet: Der BUND kennt weder die Diskussion noch die Entwicklung gemeinsamer Lösungen. Den Atomausstieg propagieren, aber regenerative Energien an keiner Stelle akzeptieren, weder als historische Wasserkraft in Freusburg im Rahmen eines denkmalgeschützen Ensembles, noch als Windkraft auf dem Stegskopf. Aber kann man einen Akteur ernst nehmen, der sich mit den Niederungen eines Kompromisses nicht abgeben will?
Bleibt zu hoffen, dass die, von der BI dargestellte, Lösung endlich umgesetzt wird. Denn diese Lösung hat bereits jetzt die breite Zustimmung aus der Bevölkerung, der lokalen sowie der landesweiten Politik aller politischen Parteien.
Damit sollten Mensch wie Fisch und Wasser noch lange die Freusburger Mühle mit Wehr und Wasserfläche genießen können.



Mal ein kleines Bild von der Wehrkrone, heute gemacht. Die Zukunft des Siegwehres kann man leider nicht in der Glaskugel sehen und es wird noch viel Arbeit sein, bis wir hoffentlich den Erhalt des Siegwehres mit unserem Idyll in der Freusburger Mühle feiern können!!


Der Artikel zur Presseerklärung des BUND in der SiegenerZeitung vom 21.08.2012. Die Rheinzeitung hat die Wortlaut der Presseerklärung nahezu 1:1 übernommen.


Die Stellungnahme des BUND Kreisgruppe Altenkirchen zum Gutachten der BI. Die ausführliche 16 seitige Stellungnahme ging an Behörden, Politiker und die BI. Die Richtigstellung der hier getroffenen Behauptungen und nähere Erörterungen (z.B. bedeutet die Forderung der Verkürzung der Staustecke auf 25% einen Abriss von 160 cm!!!) werden natürlich in Absprache mit dem Fachgutachter Dr. G. Caesperlein folgen.


Presseerklärung des BUND Kreisgruppe Altenkirchen zum Gutachten der BI Freusburger Mühle

Pressetext:
BUND: „Gutachten der BI gibt Siegbogen als Fließgewässer auf“

Im Streit um die Freusburger Wehre hatte die Bürgerinitiative zum Erhalt des Unterwehres ein eigenes Gutachten beim Büro U Plan GmbH in Auftrag gegeben, zu dem sich jetzt der BUND umfassend geäußert hat. Die 16-seitige Stellungnahme geht an die lokale Politik und andere Betroffene.

Seit 1998 hat die BUND Kreisgruppe Altenkirchen wiederholt über das europäische Wanderfischprogramm Lachs 2000 in Veranstaltungen in Betzdorf und Wissen informiert. Die Sieg und ihre Zuflüsse spielen dabei eine zentrale Rolle. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die in deutsches Recht umgesetzt ist, fordert seit 2000 den guten ökologischen und chemischen Zustand für Fließgewässer. Die lineare Durchgängigkeit von Fließgewässern ist dafür eine Grundvoraussetzung. Das Land NRW hat seit einiger Zeit die Durchgängigkeit der Sieg in NRW für Wander­fische erreicht. Unser Bundesland Rheinland Pfalz war sehr lange zu wenig aktiv.

Für das Unterwehr in Freusburg soll, laut Gutachten, der nahezu 1 km lange Rückstaubereich erhalten bleiben. Für den BUND ist das ökologisch problematisch, da sich hier keine typische Lebensgemeinschaft (u.a. Fische und Insektenlarven ) eines Fließgewässers ausbilden kann. Dieser Lebensraumverlust für strömungsliebende Arten, die hier eigentlich heimisch sind, ist zwischen den beiden Wehren nahezu 100%!
Hier plädiert der BUND – in Anbetracht des wirklich schönen Landschaftsbildes der Gebäude der Freusburger Mühle - als Kompromisslösung für eine Absenkung, so dass der Rückstaubereich maximal 25% der Strecke zwischen den beiden Stauanlagen beträgt.
Damit bliebe das Ensemble aus den Mühlengebäuden und dem Unterwehr erhalten.  
Bei einer Bürgeranhörung in Freusburg im September 2011 hatte die SGD Nord, als Obere Wasserbehörde zuständig, durch eine Reihe ausführlich ausgearbeiteter Fachreferate der Bevölkerung ein ähnliches Konzept vorgestellt. Die Meinung des BUND wurde durch die vorgestellten Untersuchungsergebnisse gestärkt.
Der Kompromiss erfüllt nach Ansicht des BUND die Kernforderung der Bürgerinitiative.

Unter Benutzung des Mühlengrabens sieht der Gutachter eine kanalähnliche Aufstiegshilfe für die Fische am Oberwehr vor, damit der Wasserkraftanlage weiterhin die maximale Wassermenge zur Verfügung steht. Der Hauptkritikpunkt des BUND ist, dass mit dieser Lösung der Siegbogen in Freusburg als Fließgewässer aufgegeben wird. Zwar müssen bestehende Nutzungen am Gewässer bei Planungen und Maßnahmen beachtet werden. Die Nutzer tragen nach den geltenden Gesetzen, im Hinblick auf die Gewässerökologie, aber auch eine besondere Verantwortung. Hier müssen gewässerökologische Mindeststandards eingehalten werden, die so nicht erfüllt werden können. Für die Durchgängigkeit sollte nach Meinung des BUND eine raue Rampe mit einer ganzjährig ausreichenden Wassermenge geschaffen werden. In Zusammenhang mit einer Absenkung des Unterwehres würde der Siegbogen so wieder zu einem Fließgewässer.  

Um die Bedeutung der Kleinwasserkraftanlagen im Rahmen der Energiewende richtig einschätzen zu können, hat das Umweltbundesamtes festgestellt, dass ca. 95 % der Wasserkraftanlagen in Deutschland – ca. 7300 Kleinwasserkraftanlagen ähnlich wie in Freusburg -  nur ca. 10 % des gesamten Wasserkraftstromes bzw. nur 0,4 % des gesamten Stromverbrauches erzeugen. Dabei entstehen viel zu hohe volkswirtschaftlichen Kosten für die CO2-Vermeidung und große Schäden an der Gewässerökologie. Der BUND setzt sich aktiv für die Energiewende ein, aber im Rahmen einer realistischen Ökobilanz haben diese kleinen Wasserkraftanlagen dafür praktisch keine Bedeutung.

Der Vorstand der BUND Kreisgruppe Altenkirchen
Betzdorf, den 20.08.2012 (Unterschrift Frau E.Emmert)

Die Antwort der SGD Nord auf die Resolution des Stadtrates. ImSeptember sollen wir mehr erfahren, wir sind gespannt...



Freitag, 24. August 2012

Immer wieder erreichen uns Zuschriften und Zustimmung im Bemühen um den Erhalt des Siegwehres. So z.B. am 9. Juli 2012 das unten aufgeführte Schreiben der Wanderfreunde Siegperle mit 79 weiteren Unterschriften zur Unterstützung unseres Anliegen. Vielen Dank an alle, die uns immer wieder Mut machen, nicht aufzugeben.




Info über das Siegforum am 23.5.2012 in der Siegerlandhalle. Im Rahmen einer länderübergreifenden Konferenz trugen die entsprechenden Gremien von NRW und RLP ihre Ergebnisse im Bemühen um die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie vor. Erstmals wurde hier seitens der SGD-Nord in einem öffentlichen Vortrag bestätigt, dass das Wehr an der Freusburger Mühle durchgängig ist. Im Klartext: der Lachs und andere Fische kommen hoch, die Fischtreppe ist funktionsfähig, aber es soll optimiert werden. D.h. wo andere Bereiche noch völlig denaturiert sind und z.T. auch irreparable geschädigt sind, will man hier hunderttausende Euro an Steuergeldern nehmen (man kann auch sagen verschwenden) um weiter zu optimieren. Plastisch ausgedrückt: einem rostigen Fahrrad werden goldenen Speichen eingebaut, weil das Hinterrad sowieso nicht mehr funktioniert. Daneben kam man in den Genuss einer wortgewaltigen Frau E. Emmert, die seitens des BUND mal wieder ihre fundamentalistische Meinung und Forderung nach einer schnellen, totalen Lösung als Ausdruck einer „breiten Bürgerbeteiligung“ formulierte. Gar nicht registrierend, dass die „breite Bürgerbeteiligung“ eben nicht eine handvoll Kreisgruppenmitglieder des BUND ist, die allwissend dem dummen Volk sagt was gut und richtig ist, sondern aus den Menschen in ihrer Umgebung mit ihren lokalen Parteien und Politiker.


... und der BUND? Auf das Angebot, einen Stand gemeinsam am Maimarkt zu machen und sich vorher mal über das Gutachten auszutauschen, kam irgendwann Herr Lichte viele Tage nach dem Maimarkt vorbei, man hätte das aus den Augen verloren, keine Zeit gehabt wegen der Windkraftdebatte. An der Meinung habe sich aber nichts geändert, für den BUND wäre ein Kompromiss die gestaute Strecke zu halbieren, d.h. Das Wehr müsste um 110 cm abgerissen werden. Das sind die inakzeptablen Vorstellungen der SGD-Nord. Deshalb wurde die Bürgerinitiative ja überhaupt ins Leben gerufen! Damit ist der BUND eigentlich nicht als ernstzunehmender Gesprächspartner anzusehen. Schade eigentlich, scheint doch die Führung der Kreisgruppe Altenkirchen des BUND immer weiter in Richtung von Totalverweigerer abzudriften, die jegliche Bodenhaftung verloren haben.

Am 12.Mai feierte der Maimarkt in der Freusburger Mühle seine Fortsetzung. Wie schon im Vorjahr erbten wir ein herrliches Fest bei gutem Wetter. Die Bürgerinitiative hatte einen Informationsstand an der Sieg zusammen mit dem Künstler Andreas Becher, der aus aus der Sieg Müll sammelt und diese zu Skulpturen umgestaltet hat. Dabei war Herr Caesperlein, ein anerkannter Planer für Renaturierungen, der das Gutachten für die BI erstellt hat. Wieder einmal gab es viel Gespräche und Informationen am Stand. Mittels Fotokollagen wurden Bilder gezeigt die den Kontrast von zerstörter Sieg und naturnahem Mühlengraben deutlich vor Augen führte. Die lokale Politik informierte sich und zeigte wiedermal, dass die Politiker aller Parteien in dieser Sache hinter dem Bürgerwillen stehen und sich für den Erhalt des Siegwehres einsetzen. So konnte die einstimmige Resolution des Stadtrates von Herrn Bürgermeister Müller (CDU) an kein geringeren als den Vorsitzenden der SPD Landtagsfraktion Herrn Hendrik Hering übergeben werden. Dieser Versprach, sich für den Erhalt bei der Landesregierung einzusetzen. Vielen Dank an alle Mithelfer.